Der Immobilienkauf
Immobilienkauf, Haus kaufen, Hauskauf Checkliste
Selbst wenn Ihr erster Eindruck von einer Immobilie sehr positiv ist, empfehlen wir dringend, ganz genau hinzusehen oder einen Bauprofi (Baugutachter oder Bauingenieur) bei der Besichtigung mitzunehmen.
Dazu hilft auch eine Checkliste, die alle wesentlichen Punkte auflistet, die man sich bei einer Immobilie genau anschauen sollte.
Immobilienkauf Checkliste
Im Internet werden viele Checklisten für den Immobilienkauf angeboten. Die meisten davon sind ziemlich spezifisch wie zum Beispiel "Immobilienkauf im Ausland" oder "Geldanlage in Immobilien ". Wer eine Immobilie für die private Nutzung kaufen möchte, ist mit einer allgemeineren Checkliste besser bedient. Hier finden Sie außerdem, welche Kosten bei der Baufinanzierung entstehen.
Diese Dinge sollten Sie genaustens begutachten
Unsere nachstehende Liste kann bei einer Besichtigung des Objektes Punkt für Punkt abgearbeitet werden. Bei den Flächen braucht man natürlich Quadratmeter - Angaben, ansonsten reicht eine mehrstufige Bewertung (Null bis drei Sterne oder einfach Schulnoten) für einen ersten Überblick. Hier finden Sie eine Info, wie die Wohnfläche berechnet wird.
Flächen: Zur Ermittlung der Gesamtfläche braucht man die Größe aller einzelnen Flächen. Das sind im Wesentlichen folgende Angaben: Grundflächen, Nutzflächen, Balkon / Loggia / Terrasse, ausreichend Fläche für Bestimmung der Räume
Wasserversorgung + Heizung: Gas, Wasser, Abwasser, Heizungsanlage, Heizungsleitungen, werden Heizkörper warm (alte Heizkörper verteilen die Wärme nicht gut genug und sind oft zu groß ausgelegt).
Elektrische Anlagen (Haustechnik): Hausanschluss, Steigleitungen, Elektrische Leitungen und Anschlüsse. Medienanschlüsse Antenne / Satellit / Kabel, Türöffner / Sprechanlage / Video. Fragen Sie nach der maximalen Internet-Verbindungsgeschwindigkeit (in Neubaugegenden gibt es oft sehr langsame Internetverbindungen), genügend Steckdosen bzw. Verteiler (im Altbau oft zu wenig vorhanden)
Dach + Fenster: Dacheindeckung, Dachpfannen (hochwertig = Ton, minderwertig = Keramik), Wärmedämmung, Zinkbleche, Regenrinnen, Fallrohre, Zustand der Balken / Binder, Wärmedämmung, Mehrfachverglasung, Allgemeinzustand, Feuchtigkeitsschäden an Fenstern?
Küche: Fliesen und Fugen, Dichtungen, Geräte und Anschlüsse, Armaturen, Einbauten (Elektrogeräte nicht zu alt => hoher Energieverbrauch), Dunstabzug (Luftabfuhr nach außen)
Sanitärbereiche: Badfliesen nicht beschädigt, Bodenfliesen dicht (keine Schimmelschäden), Armaturen nicht verrostet, Toilettenspülung ok, Wasserlauf ok (keine verosteten Leitungen)
Boden + Wände: Gerade Flächen, Böden nicht abgenutzt (z.B. Parkett), Etagen überall auf gleicher Einheitshöhe (keine erhöhten Räume > Podeste), Fußbodenleisten nicht zu abgenutzt
Keller: keine Schimmelbildung (kein feuchter Geruch), Treppen nicht gerissen, Keller im Bauplan eingetragen
Außenanlagen: Stellplatz / Garage
Eingangsbereich, Mülltonnen, Garten, Sichtschutz, Bepflanzug (kein Wildwuchs), keine Bäume die bis in das Nachbargrundstück reichen, Abdichtungen der Pflasterung vorhanden, Dachterasse oder Wintergarten Baugenehmigung vorhanden, Regenwasser-Abläufe bei Kellerwohnungen vorhanden
Unsere Checkliste ist sicher kein Ersatz für das Gutachten eines Sachverständigen, macht aber deutlich, was man sich alles anschauen sollte, wenn man eine Immobilie besichtigt. Hat man seine Punkte vergeben, dann wird schon ein erstes Bild deutlich, das in eine bestimmte Richtung geht. Vielleicht hat man sich jetzt schon dagegen entschieden.
Bei Zweifel an den Angaben oder mangelnder eigener Fachkunde sollte man die Besichtigung mit einem sachverständigen Begleiter erwägen. Insbesondere die überschlägige Kalkulation möglicher Bausanierungskosten, sollte von einem Bauprofi angesetzt werden.
Parallel dazu empfielt es sich, sich selbst in einem einschlägigen Bauforum schlau machen.
Eine Nutzung der Checkliste kann im Allgemeinen schnell dazu führen, dass man alles Wichtige im Überblick hat und bei der nächsten Besichtigung eventuelle Schwachstellen schneller findet.
Aufgepasst beim Hauskauf
Außerdem sollten Sie unbedingt folgende Punkte klären:
Warum soll das Objekt verkauft werden (werden Sie hellhörig bei der Info, dass der Verkäufer auswandern will)?
Schauen Sie sich den Bebauungsplan an und fragen Sie direkt beim Bauamt, ob es zukünftig bauliche Veränderungen in der Nähe des Grundstück geben wird (Straßen). Wie sieht es mit Wegerechten oder sonstigen Rechten aus.
Ist es überdurchschnittlich warm in den Räumen? Wurden die Räume kurz vorher gestrichen? Dies spricht oft für ein massives Feuchtigkeitsproblem (Baumangel).
Schauen Sie sich die Baulasten genauestens an. Wird das Objekt 100% lastenfrei übergeben?
Prüfen Sie den Architektenplan, erkennen Sie Bereiche, die nicht im Architektenplan gekennzeichnet sind (z.B. Terassen auf Garagen, überstehende Gebäudeteile zum Nachbargrundstück, Anbauten o.ä.)?
Lassen Sie sich einen Energieausweis sowie die letzten Abrechnungen des Energieversorgers geben und prüfen Sie die Verbrauchswerte. Der Energieausweis ist mittlerweile Pflicht für den Verkäufer einer Immobilie.