Die Rose ist und bleibt die Lieblingsblume der Deutschen. Kein Wunder, erfreut sie uns doch den ganzen Sommer mit ihren herrlichen BlĂŒten und verwandelt den Sommergarten in ein Farbenmeer. Schon im Altertum wurde die Rose verehrt und galt als Symbol fĂŒr Götter. Bis heute gilt sie als „Königin der Blumen“, was sich auch in zahllosen ZĂŒchtungen wiederspiegelt.

Doch so schön diese besondere Pflanze auch ist, benötigt sie doch eine gute Pflege, um jedes Jahr ihre volle BlĂŒtenpracht zu entfalten und sich gesund zu entwickeln. Ganz besondere Aufmerksamkeit liegt hier auf dem fachgerechten Rosenschnitt, der immer noch als großes Geheimnis gilt.

Warum regelmĂ€ĂŸiger Rosenschnitt notwendig ist

Wie bei anderen Gehölzen auch, ist ein regelmĂ€ĂŸiger Pflege- und Erhaltungsschnitt wichtig, um die Rose gesund zu erhalten. Anders als bei StrĂ€uchern und BĂ€umen, wird die Rose jedes Jahr kurz geschnitten. LĂ€sst man eine Rose einfach hoch hinaus wachsen, so wird sie zwar grĂ¶ĂŸer, wird jedoch schneller alt, verholzt stark und blĂŒht nur noch schwach. Durch den hohen Anteil an Totholz, wird die Rose außerdem anfĂ€lliger fĂŒr Pilzkrankheiten und SchĂ€dlinge.

Eine gut gepflegte und geschnittene Rose

  • wird jedes Jahr mit jungen Trieben neu aufgebaut,
  • blĂŒht reichlichis, 
  • widerstandsfĂ€higer gegen Krankheiten.

Welche Werkzeuge werden benötigt?

FĂŒr den Rosenschnitt braucht man lediglich ein Werkzeug: eine gute und scharfe Gartenschere. Der Handel (auch SupermĂ€rkte) bietet sehr viele Modelle an. Hier sollte man unbedingt auf QualitĂ€t achten und nicht gleich das preiswerteste Produkt kaufen.

Eine hochwertige Gartenschere ist massiv mit gebogener Stahlklinge und liegt gut in der Hand. Ihr Schnittbild ist sauber und gleichmĂ€ĂŸig. Sehr bewĂ€hrt hat sich die Gartenschere der Firma FELCO. Es gibt verschiedene Modelle fĂŒr jeweils ganz bestimmte Anwendungsbereiche. Die Griffe sind ergonomisch geformt und die Schere liegt daher immer gut in der Hand. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die gesamte Schere auseinander gebaut werden kann, um Einzelteile zu reinigen oder zu ersetzen. Basismodelle der Firma FELCO liegen preislich bei ca. 25,00 €. Scheren fĂŒr besondere Schnittarbeiten fangen bei ca. 50,00 € an.

NatĂŒrlich ist beim Rosenschnitt auch der Schutz der HĂ€nde wichtig. Die dornigen Rosenstengel sollten nicht unterschĂ€tzt werden, denn schnell hat man sich bei Schnittarbeiten starke Verletzungen zugezogen. Daher sind gute und feste Arbeitshandschuhe unentbehrlich.

Die drei wichtigen Schnittzeitpunkte

FĂŒr viele Rosenliebhaber stellen sich jedes Jahr die gleichen Fragen:

  • Wann mĂŒssen Rosen geschnitten werden?
  • Wie sieht ein richtiger Rosenschnitt eigentlich aus?

Im Grunde ist das Schneiden von Rosen wirklich kein Buch mit sieben Siegeln. Der Gartenliebhaber muss nur den Sinn dahinter verstehen.

Beim Rosenschnitt gibt es drei wichtige Zeitpunkte, die ĂŒber das Jahr verteilt eingehalten werden sollten: Den FrĂŒhjahrs-, Sommer- und Herbstschnitt. Im Folgenden wird der Rosenschnitt am Beispiel von Beet- und Edelrosen erklĂ€rt, da diese am hĂ€ufigsten gepflanzt werden.

Der FrĂŒhjahrsschnitt

Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, dann ist es Zeit, die Rosen krĂ€ftig zurĂŒckzuschneiden. DafĂŒr orientiert man am besten an anderen Pflanzen, zum Beispiel an der Forsythie. Wenn sie ihre gelben BlĂŒtenglöckchen öffnet, ist der Winter endgĂŒltig vorĂŒber.

Der FrĂŒhjahrsschnitt an Rosen ist mit der wichtigste im Jahr, denn die Pflanzen sollen sich grundlegend verjĂŒngen, viele neue Triebe ausbilden und reichlich blĂŒhen. Zuerst wird totes, vom Frost geschĂ€digtes und altes und dickes Holz entfernt, damit sich keine Krankheiten ausbreiten können. Auch Triebe, die nach innen wachsen und sich gegenseitig bedrĂ€ngen, werden weggenommen. Danach wird die Rose sehr stark auf ca. 3-4 Augen heruntergeschnitten. Als „Augen“ bezeichnet man kleine Ausbuchtungen an den alten Trieben, aus denen sich wieder neue Triebe bilden und wachsen. Dabei sollen die Augen am obersten Ende der geschnittenen Triebe möglichst nach außen zeigen, damit die Pflanze innen frei und luftig bleibt.

Der Sommerschnitt

ÖfterblĂŒhende Rosen wachsen und blĂŒhen die gesamte Vegetationsperiode, sogar bis in den Dezember hinein. Daher ist es wichtig, abgeblĂŒhte BlĂŒtenstĂ€nde regelmĂ€ĂŸig zu entfernen. Es werden dabei nicht nur die alten BlĂŒtenstĂ€nde im oberen Bereich abgeschnitten, sondern man schneidet den Stengel bis drei Blattpaare tief herunter (von oben gezĂ€hlt).

So wird die Rose angeregt, neue und krĂ€ftige Triebe zu bilden und ein weiteres Mal zu blĂŒhen. Bei diesem Arbeitsgang sollte immer wieder krankes Laub entfernt und entsorgt werden.

Der Herbstschnitt

Vor dem Wintereinbruch im November sollte noch ein letzter Pflegeschnitt durchgefĂŒhrt werden. Dieser beschrĂ€nkt sich auf das Entfernen von abgeblĂŒhten oder verfaulten BlĂŒtenstĂ€nden, kranken BlĂ€ttern und Totholz. Dabei wird die Rose nur ca. ein Drittel heruntergeschnitten. Die langen Triebe bleiben erhalten, um der Pflanze Winterschutz zu gewĂ€hren. Ein zu starkes EinkĂŒrzen hĂ€tte wahrscheinlich ein Erfrieren der Rose zur Folge.

Das Schneiden von verschiedenen Rosengruppen

WĂ€hrend Beet- und Edelrosen jedes Jahr sehr krĂ€ftig bis fast zum Boden heruntergerschnitten werden, schneidet man andere Rosengruppen aufgrund ihres Wuchsverhaltens nur mĂ€ĂŸg. Totes Holz und kranke BlĂ€tter sollten auch hier regelmĂ€ĂŸig entfernt werden.

 
Strauchrosen

Die verschiedenen Strauchrosensorten erreichen Wuchshöhen zwischen 1,20 - 2,00 m. Sie werden im FrĂŒhjahr nicht wie die Beetrosen auf Bodenhöhe eingekĂŒrzt, sondern lediglich bis auf eine Höhe von 60 – 80 cm. Und dieser Schnitt erfolgt nicht jedes Jahr. Alle zwei bis drei Jahre wird diese Maßnahme durchgefĂŒhrt. Wichtig dabei ist, dass immer wieder sehr dicke und stark
verholzte Triebe entfernt werden und die Rose von innen ausgelichtet wird.
Bei Strauchrosen wird ein lockeres und gleichmĂ€ĂŸiges Wuchsbild angestrebt.

 
Kletterrosen und Ramblerrosen

Diese Rosengengruppe erhĂ€lt eine ganz andere Erziehung, als kompakt wachsende Strauchrosen. Kletterrosen lĂ€sst man wachsen und schneidet sie dann bis auf die gewĂŒnschte Höhe zurĂŒck. Dadurch werden Seitentriebe entwickelt, die wiederum BlĂŒtenknospen hervorbringen. Diese Seitentriebe werden im FrĂŒhjahr immer wieder eingekĂŒrzt. Gleichzeitig leitet man die Kletterrose an einem RankgerĂŒst entlang. Triebe, die mit der Zeit zu alt und zu dick werden entfernt. Ebenso anfallendes Totholz. Die abgeblĂŒhten BlĂŒtenstĂ€nde der öfterblĂŒhenden Kletterrosen werden durch Schnitt entfernt. Dies fördert eine weitere BlĂŒte.

Ramblerrosen sind starkwachsende Kletterrosen, die gerne in BĂ€ume und entlang hoher Mauern gezogen werden. Sie werden nicht jedes FrĂŒhjahr geschnitten, sondern nur bei Bedarf, um alte Triebe und Totholz zu entfernen oder um sie in der Höhe zu kĂŒrzen. Ramblerrosen sind meist einmalblĂŒhend. Ihre abgeblĂŒhten BlĂŒtenstĂ€nde werden nicht durch Schnitt entfernt. Sie vertrocknen
an der Pflanze oder bilden bis zum Herbst dekorative Hagebutten.

 
Stammrosen

Rosen verschiedener Gruppen werden auf WildrosenstĂ€mmen veredelt und werden mit der Zeit kleine RosenbĂ€ume. Stammrosen werden wie normal kultivierte Rosen geschnitten. Besonders wichtig ist es, die Krone jedes FrĂŒhjahr kurz zu schneiden, um ein Abbrechen der Veredelung zu verhindern.

 
Bodendeckerrosen

Diese Rosengruppe wird wie Edel- oder Beetrosen geschnitten, jedoch nur alle zwei bis drei Jahre. Bodendeckerrosen haben die Aufgabe, den Boden flĂ€chig zu bedecken. Dies erreicht man, wenn die Rosen nur gelegentlich geschnitten werden. Alte BlĂŒtenstĂ€nde sollten jedoch entfernt werden.

 
Wildrosen

Die große und sehr vielfĂ€ltige Gruppe der Wildrosen besteht durchweg aus strauchig wachsenden Pflanzen zwischen 1,00 - 2,00 m Höhe. Sie werden lediglich ausgelichtet und von alten Trieben und Totholz befreit. Um sie in Form zu halten, können Wildrosen alle 4 – 5 Jahre um zwei Drittel heruntergeschnitten werden.

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