Ratgeber und Anleitung wie Sie "richtig Rollrasen verlegen"

 

Der Frühling naht und verständlicherweise möchte jeder Garteninhaber, dass sein kleines Paradies zu einer grünen Oase wird. An dieser Stelle tritt der Rollrasen auf den Plan, eine Rasenvariante, die sich zur echten Alternative zur Aussaat gemausert hat.

Rasen-Oase mit Rollrasen

Verschiedene Rollrasenarten und ihre Voraussetzungen

Was unterscheidet die verschiedenen Rollrasenarten und welche Voraussetzungen gilt es zu beachten, wenn man diverse Produkte favorisiert?

  1. Klassischer Gartenrasen
    Er zeichnet sich durch einen dichten Wuchs und eine große Unanfälligkeit aus. Außerdem ist diese Rasenart pflegeleicht. Er ist gut geeignet für eine starke Rasenbeanspruchung.

  2. Spiel- und Sportrasen
    Spiel- und Sportrasen ähnelt in seinen Eigenschaften dem Gartenrasen, wenngleich er noch robuster ist, dabei jedoch härter anmutet.

  3. Landschaftsrasen
    Landschaftsrasen ist die zu favorisierende Rollrasenart, wenn man eine große Fläche mit Rasen bestücken möchte. Er ist nicht so dicht bewachsen, dabei jedoch ähnlich belastbar wie Gartenrasen.

  4. Schattenrasen
    Schattenrasen ist für schattige und teilschattige Lagen gut geeignet und zeichnet sich durch seine dunklere Farbe aus. Er gedeiht vor allem bei schwachem Lichteinfall.

  5. Mittelmeerrasen
    Der Mittelmeerrasen braucht das direkte Sonnenlicht, um sich zu entfalten. Stark sonnige Plätze sind für ihn der ideale Standort.

  6. Zierrasen
    Zierrasen dient ausschließlich der Dekoration und wird durch feine Grashalme gekennzeichnet. Er eignet sich nicht zum Begehen.

Die Vor- und Nachteile eines Rollrasens

Die nachfolgende Checkliste soll verdeutlichen, wann Rollrasen und wann Aussaatrasen zu favorisieren ist:

Rasencharakteristiken Rollrasen Aussaatrasen
Zügige Rasenverlegung OK X
Baldige Benutzbarkeit OK X
Unebener Untergrund X OK
Wurzeldurchzogener Boden X OK
Dichte Grasoberfläche erwünscht OK X
Leuchtendes Grasgrün bevorzugt OK X
Robuster und unanfälliger Rasen favorisiert OK X
Kein Unkrautbefall OK X
Naturbelassene Optik X OK
Günstiger Preis X OK

Anleitung zum Pflanzen von Rollrasen

Bei der Rollrasenverlegung kommt es an erster Stelle auf die Herstellung eines optimalen Untergrunds an:

  1. Zukünftige Rasenfläche von Unkraut, Steinen und Wurzeln befreien

  2. Boden lockern und umgraben

  3. Sandigen Boden mit Humus, lehmigen Boden mit Sand anreichern

  4. Ebenmäßigen Untergrund herstellen

  5. Boden mit einer Walze plätten

  6. Am Tag vor der Rollrasenverlegung den Boden auflockern

 

Wird der Rollrasen angeliefert, so kann die Verlegung beginnen:

  1. Untergrund großzügig wässern

  2. Einzelne Rollrasenbahnen mit Versatz verlegen

  3. Anstöße gegeneinander drücken

  4. Überstände mit dem Messer entfernen

  5. Verlegten Rollrasen großzügig wässern

Die zehn größten Fehler beim Rollrasen pflanzen

Fatale Fehler beim Rollrasen pflanzen können die Freude an der neuen Gartenoptik sehr schnell trüben:

  1. In verbliebenen Untergrundvertiefungen können die Rollrasenwurzeln nicht greifen.

  2. Der Boden wurde nicht mit Sand oder Humus angereichert.

  3. Der Rollrasen wurde nicht zwischen März und September verlegt.

  4. Die Oberfläche wurde nicht aufgelockert, so dass die Wurzeln keine Erdreichverbindung herstellen können.

  5. Die Wässerung des vorbereiteten Untergrunds wird vergessen.

  6. Der Rollrasen wird zu früh betreten.

  7. Die Wässerung des Rollrasens in den ersten drei Wochen nach Verlegung wird vernachlässigt.

  8. Eine falsche Rollrasenart wurde ausgewählt.

  9. Die Verlegung des Rollrasens erfolgte nicht innerhalb 24 Stunden nach seiner Anlieferung.

  10. Die Rasenkanten wurden nicht bündig und im Versatz verlegt.

Die Kosten eines Rollrasens

Rollrasen ist nachweislich teurer als Aussaatrasen. Dabei hängen die tatsächlich anfallenden Auslagen von der Rollrasenart sowie dem Flächenausmaß ab. Dabei ist klassischer Gartenrasen am kostengünstigsten und steigert sich preislich bis hin zum Zierrasen.

Kostenpunkt Preise
Anschaffungskosten Rollrasen 2,50 bis 8 € / m²
Anreicherungsmaterialien Untergrund 2,00 € / m²
Düngemittel Untergrund 0,30 € / m²
Anlieferungskosten Rollrasen 1,30 € / m²
Rasenpflege Anfangszeit 1,00 € / m² und Tag für 3 Wochen
Gesamtkosten Rollrasenverlegung in Eigenregie 27,10 – 32,60 € / m²

Günstiger Rollrasen ist über das Internet beziehbar, wobei günstig hier nicht gleich billig bedeuten muss. Denn auch preiswerte Rollrasenangebote können hinsichtlich ihrer Qualität überzeugen.

Die Pflege von Rollrasen

Folgende Pflege sollte ein Rollrasen erfahren:

  1. Bewässern
    In den ersten sechs Wochen täglich bewässern, danach einmal pro Woche am Morgen oder am Abend mit rund zehn Litern Wasser pro Quadratmeter Rollrasen. Regenzeiten sind natürlich ausgenommen.

  2. Düngen
    Verwendung von Langzeitdünger zweimal pro Jahr.

  3. Mähen
    Mähen solle man einmal alle zwei Wochen auf eine Halmlänge von drei bis vier Zentimetern, spätestens jedoch dann, wenn der Rasen um zwei Zentimeter gewachsen ist.

  4. Vertikutieren
    Ausdünnen des Rollrasens mit einem Vertikutiergerät einmal pro Jahr, um die Rasenbelüftung zu gewährleisten.

Potenzielle Probleme mit dem Rollrasen

Diese Probleme können bei einem verlegten Rollrasen auftreten:

  1. Der Rasen „säuft“ ab: Wasser kann aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht einsickern. Hier muss man Erde abtragen und einen Rollrasen geeigneten Untergrund herstellen.
     

  2. Der Rasen wächst nicht an: Eventuell ist eine schlechte Belichtung Schuld. Verschattende Bäume müssten gelichtet werden. In jeden Fall benötigen Sie hochwertigen Dünger.
     

  3. Rollrasen hat gelbe Halme: Schuld können übermäßige Sonneneinstrahlungen sein, wobei hier eine bessere Bewässerung helfen kann. Eventuell ist ein Austausch gegen Mittelmeerrasen vonnöten.


  4. Kahle Stellen im Rollrasen: Sie liegen meist an einer Überdüngung. Bei geringfügigem Ausmaß können Flickstücke eingesetzt werden. Ansonsten ist der Rollrasen zu ersetzen, nachdem der Untergrund wieder ins biologische Gleichgewicht gebracht wurde.
Der kostenlose Hausbauratgeber
© oak media GmbH