NadelbÀume

NadelbÀume, StrÀucher

NadelbĂ€ume sind weltweit verbreitet und bilden insbesondere auf der nördlichen Halbkugel sowie in den Gebirgen ausgedehnte WĂ€lder. Die hĂ€ufige Gleichsetzung der Begriffe Nadelgehölze und Koniferen ist botanisch nicht richtig, sind doch die Eiben zwar Nadelgehölze, aber keine Koniferen. Bis auf den Wacholder gehören alle heimischen Nadelgehölze der Familie der KieferngewĂ€chse an. Der Wacholder ist der einzige heimische Vertreter der ZypressengewĂ€chse, die schon im SĂŒden Europas mit vielen weiteren Arten vertreten sind.

Die Zahl der heimischen Nadelbaumarten ist gering. Allgemein verbreitet ist bei uns von Natur aus vor allem die Kiefer. Die Fichte, die Eibe und vor allem die Tanne sowie die LĂ€rche sind außerhalb des Mittelgebirgsraumes im Flachland nur in kĂŒnstlich aufgeforsteten BestĂ€nden anzutreffen. FĂŒr den Garten kommen außerdem noch einige aus nahen europĂ€ischen LĂ€ndern, ans Kleinasien, Nordamerika und aus China sowie Japan stammende Arten in Betracht. Viele dieser fremdlĂ€ndischen NadelbĂ€ume haben sich bei uns bestens bewĂ€hrt, einige sind geradezu unentbehrlich geworden.

Einer der am schnellsten wachsenden unserer NadelbĂ€ume ist die EuropĂ€ische LĂ€rche. Obwohl von Natur aus ein ausgesprochener Gebirgsbaum, wĂ€chst die LĂ€rche im Flachland erstaunlich gut, ohne besondere BodenansprĂŒche zu stellen. Armer Sandboden oder sehr flachgrĂŒndige Standorte sagen ihr jedoch nicht  zu, und wirklich schöne BĂ€ume entwickeln sich nur im völlig freien Stand. Im Schatten anderer kĂŒmmert die LĂ€rche. Man pflanzt sie deshalb möglichst ganz fĂŒr sich allein stehend als Einzel oder mehrere BĂ€ume zu einer kleinen Gruppe vereinigt.

Dabei muss das weitausgreifende GeĂ€st bedacht werden. In kleinen GĂ€rten reicht es bald ĂŒber die GrundstĂŒcksgrenzen hinaus. Die Krone bleibt aber stets ziemlich locker und licht, die LĂ€rche beschattet den Boden also bei weitem nicht so stark wie Fichte oder Tanne, zumal sie im Herbst ihre Nadeln wie ein Laubbaum seine BlĂ€tter abwirft. Zumindest im zeitigen FrĂŒhjahr ist also der Platz unter und neben einer LĂ€rche recht sonnig, so dass man eine sehr vielfĂ€ltige Unterpflanzung mit blĂŒhenden Stauden und bodenbedeckenden Gehölzen vornehmen kann.

Die Fichte gedeiht auf humushaltigem und stĂ€ndig ausreichend feuchtem Boden auch im Flachland sehr gut, gĂŒnstig wirkt sich ferner hohe Luftfeuchte aus. Die Fichte ist ein flachwurzelnder Baum und leidet darum bereits unter vorĂŒbergehender Bodenaustrocknung. Andererseits ist auf flachgrĂŒndigen moorigen Böden, die zunĂ€chst oft ein gutes Wachstum ermöglichen, die Windwurfgefahr bei den grĂ¶ĂŸer werdenden BĂ€umen groß.

Unter BerĂŒcksichtigung aller dieser Gesichtspunkte ist zu entscheiden, ob die Fichte in einem Garten gepflanzt werden sollte. Dabei ist auch an die Höhen- und Breitenentwicklung der ziemlich schnellwĂŒchsigen Fichte zu denken, die ĂŒber 30 in und bis 10 m breit werden kann.

 

Ein Nadelbaum, der sie wenig fordert

Der bei weitem anspruchsloseste heimische Nadelbaum ist die Waldkiefer oder Föhre. Sie wĂ€chst noch auf sehr dĂŒrftigem Sandboden, bleibt hier freilich kĂŒmmerlicher als auf besseren, genĂŒgend feuchten und etwas lehmigen Standorten. Desgleichen fĂŒhrt flachgrĂŒndiger und feuchtmooriger Boden zum KĂŒmmerwuchs der Kiefer. Als Wald- und Forstbaum ist die Kiefer allgemein bekannt.

Im Blick auf den Garten sind vor allem die hohen AltbĂ€ume auf WaldgrundstĂŒcken von Bedeutung. Meistens werden sie wohl oder ĂŒbel hingenommen. Man richtet sich darunter ein, so gut es geht, oder tut auch ganz so, als wĂ€ren die Kiefern gar nicht da. Dahlien und Rosen, Stechfichten und BlĂŒtenstauden sowie der Rasen stehen dann in stĂ€ndigem Kampf mit den ungĂŒnstigen VerhĂ€ltnissen und dem anhaltenden Nadelfall. Besser ist es, den hohen Kiefernbestand als einen willkommenen Schirm fĂŒr einen vielfĂ€ltigen Unterwuchs zu nutzen, der im Schutz weit stehender BĂ€ume vortrefflich gedeiht

Alte hohe KiefernbestĂ€nde bieten also meist ausgezeichnete Voraussetzungen fĂŒr eine abwechslungsreiche und wirkungsvolle gĂ€rtnerische Bepflanzung. Bei aller Anspruchslosigkeit hat allerdings auch die Kiefer ihre Eigenheiten. Sie gehört zu den ausgesprochenen Lichtbaumarten, vertrĂ€gt also keine Überschattung durch andere BĂ€ume.

Das LichtbedĂŒrfnis geht so weit, dass sogar die SĂ€mlinge der Kiefer im Schattendichtstehender AltbĂ€ume kĂŒmmern oder ganz eingehen. Eine NaturverjĂŒngung alter KiefernbestĂ€nde ist darum nur an sehr lichten Stellen möglich. Auch durch seitliche Beschattung werden junge Kiefern in ihrer Entwicklung oft erheblich beeintrĂ€chtigt. Umso glĂŒcklicher sollte sich also eigentlich schĂ€tzen, wer auf seinem GrundstĂŒck junge Kiefern vorfindet, die im freien Stand zu bemerkenswert schönen BĂ€umen heranwachsen. KiefernsĂ€mlinge lassen sich leicht verpflanzen, wenn man sie schonend, möglichst mit Erdballen ausgrĂ€bt und die Wurzeln sofort vor Lichteinwirkung und Lufttrockenheit schĂŒtzt.

Als Waldbaum ist die Eibe bei uns nur noch an wenigen Stellen zu finden. HÀufiger sieht man sie in Parkanlagen und GÀrten. Die Eibe wÀchst ziemlich langsam und erreicht auch im hohen Alter selten mehr als 10 m Höhe.
Sie vertrĂ€gt außerordentlich viel Schatten und ist darum als immergrĂŒnes Unterholz sehr wertvoll; jung kann man sie sogar dicht am Stamm großer BĂ€ume pflanzen. An natĂŒrlichen Standorten wĂ€chst die Eibe in Gemeinschaft mit Rotbuche, Spitz- und Bergahorn, Elsbeere, Eberesche und Wildapfel, aber auch Fichte, Kiefer und Hainbuche.

Verwendung der Eibe im Garten

Sie lĂ€sst sich im Garten vielseitig verwenden, zumal die BodenansprĂŒche verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig gering sind. DĂŒrrer Sandboden und stauende NĂ€sse sind jedoch zu meiden. Wenn man sie wachsen lĂ€sst, wird die Eibe meist ebenso breit wie hoch, und so sieht sie auch am schönsten aus. Sie vertrĂ€gt jedoch scharfen RĂŒckschnitt bis ins alte Holz und treibt aus schlafenden Knospen krĂ€ftig aus.

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