Die richtige Hecke für den Garten auswählen
Bedeutung der Hecke in der Gartengestaltung
Hecken spielen heute in unseren Gärten eine wichtige Rolle. Wurden sie früher meist nur zur Einfriedung angepflanzt, um Flächen zu begrenzen, ist die Hecke mittlerweile fester Bestandteil in der Gartengestaltung. Ihre Funktion und Aufgabe richtet sich dabei nach den Bedürfnissen der Gartenbesitzer.
Da der Mensch sich am wohlsten fühlt, wenn er sich unbeobachtet in seinem grünen Reich bewegen kann, werden Hecken nicht nur zur Einfriedung, sondern auch als Sichtschutzelement verwendet. Und das am liebsten blickdicht zu allen Jahreszeiten.
Es gibt aber noch weitere Argumente, die für die Verwendung einer Hecke sprechen:
- Windschutz
- Schallschutz Sehr breite Hecken können als Schallschutz dienen, wenn das Grundstück in einer sehr lauten Umgebung oder an einer vielbefahrenen Straße steht. Man darf sie jedoch nicht mit einem vollständigen Lärmschutz vergleichen. Hecken wirken geräuschdämpfend. Je breiter und dichter die Hecke, umso mehr Lärm wird abgebremst.
- Raumbildner In der Gartengestaltung werden Hecken sehr gerne eingesetzt, um Gartenräume zu bilden. Als Trennelement können Sie durch gekonnte Formschnitttechniken sehr schön gestaltet werden und dabei selbst als Blickfang gelten. Je nach Wahl der Pflanzenart, verändert sich das Aussehen dieses Raumteiler mit den Jahreszeiten. So wechseln zum Beispiel die Blätter der Rotbuche von einem satten Grün im Sommer in ein wunderschönes, warmes Rotbraun im Herbst.
- Lebensraum für Tiere: Egal, ob im Garten oder in der freien Landschaft: Hecken bieten vielen Tieren wie Vögeln und Insekten wertvollen Lebensraum. Sie finden dort sowohl Nahrung, als auch Unterschlupf und einen Platz zum Brüten.
In windigen Regionen oder höhergelegenen, kälteren Gegenden bietet eine Hecke optimalen Windschutz gegen Sturm, Kälte und Schneeverwehungen. Sie bremst den Wind ab und es können so keine Wirbel entstehen. In der Eifel zum Beispiel werden daher traditionell Rotbuchenhecken so angepflanzt, dass das Haus rundherum oder nur von einer bestimmten Seite durch eine haushohe Rotbuchenhecke geschützt wird. Oft sieht man auch Kombinationen aus niedrigen und hohen Hecken.
Einheimische oder fremdländische Gehölze als Heckenpflanzen
Wer sich für einheimische Gehölze entscheidet, der tut etwas für die Umwelt. Denn heimische Pflanzen mit ihren Astquirlen bieten verschiedenen Tierarten wie Vögeln, Insekten, aber auch Eichhörnchen oder dem seltenen Siebenschläfer wichtige Rückzugsgebiete. Sie sind mit ihrem Blütenschmuck im zeitigen Frühjahr oder im Sommer eine wertvolle Nahrungsquelle für unsere Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele andere Insekten. Vögel und andere Kleintiere profitieren im Herbst und Winter von den angesetzten Früchten.
Eine ganze Reihe von heimischen Bäumen und Sträuchern können als Heckenpflanzen genutzt werden. Man hat dabei die Möglichkeit, die Hecke als freiwachsende oder geschnittene Hecke aus Wildgehölzen und Blütensträuchern anzulegen. Wenn das Grundstück entsprechen groß ist und an die offene Landschaft grenzt, ergeben freiwachsende Hecken als Abschluss ein harmonisches Landschaftsbild.
Viele fremdländische Gehölze werden in unseren Gärten heute wie selbstverständlich verwendet. Darunter fallen Immergrüne wie verschiedene Kirschlorbeerarten mit ihren dunkelgrünen, ledrigen Blättern oder Nadelgehölze wie Scheinzypresse und Lebensbaum. Für ganzjährig blickdichte Hecken sind sie der Favorit und lassen sich durch regelmäßigen Schnitt sehr gut in Form halten.
Der ökologische Wert dieser Gehölze ist jedoch nur sehr minimal. Zwar bieten diese Hecken Unterschlupf, kommen aber als Nahrungsquelle nicht in Frage. Gerade in der heutigen Zeit wird der Lebensraum für unsere heimische Tierwelt immer kleiner. Jeder Gartenbesitzer sollte sich daher überlegen, wie er seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann.
So wählen Sie die richtigen Heckenpflanzen für Ihren Garten
Verschiedene Faktoren sind entscheidend für die perfekte Hecken Auswahl. So müssen zum Beispiel die Größe und die Lage des Gartens, der Gartenstil und die Gestaltung und natürlich auch persönliche Vorlieben des Gartenbesitzers berücksichtigt werden.
Natürliche Garten Hecken
Für naturnahe Gärten eignen sich sehr gut gemischte Hecken aus Wildgehölzen wie Hundsrose, Hartriegel, Schlehe und Feldahorn. Dazwischen passen gut einzelne immergrüne Gehölze wie Stechpalme oder Eibe. Diese Kombination kann sowohl als freiwachsende als auch geschnittene Hecke gezogen werden.
Geschnittene Hecken
Geschnittene Hecken sind die am häufigsten anzutreffende Form. Neben der Einfriedung des Grundstücks, werden sie meist als Sicht- und Windschutz angepflanzt. Geschnittene Hecken eignen sich aus Platzgründen besonders gut für kleine Gärten.
Bei Reihenhausgärten sind Sichtschutzhecken zum Erhalt der Privatsphäre unerlässlich. Beliebte Gehölze sind zum Beispiel Eibe, Liguster, Rotbuche, Kirschlorbeer oder Lebensbaum.
Bei der Wahl der Pflanzen sollten man sich Zeit nehmen und sich genau über das Wuchsverhalten informieren. Denn manche Pflanzen wachsen zu stark und sind somit für einen kleinen Garten ungeeignet. Gute Literatur und die Auskunft einer guten Baumschule bieten wertvolle Hilfestellungen.
Auf gute Pflanzenqualität achten
Heckenpflanzen sollten entweder im Herbst ab Ende Oktober bis zum eintretenden Frost und Schnee oder ab dem zeitigen Frühjahr ab Februar bis maximal April gepflanzt werden.
Es ist üblich, Laubgehölze wie Rotbuche, Liguster oder Hainbuche bis zu einer bestimmten Größe als wurzelnackte Pflanzen anzubieten. Dies bedeutet, dass sich kein Erdballen um die Wurzeln herum befindet. Ein Qualitätsverlust ist dies aber nicht, denn die Pflanzen wachsen bei fachgerechter Pflanzung und Pflege ganz normal an. Nadelgehölze wie Eiben, Scheinzypresse oder Lebensbaum werden immer mit Wurzelballen verkauft.
Beim Kauf von Heckenpflanzen ist der Gang in eine zertifizierte Baumschule sehr sinnvoll. Diese Betriebe gehören zum „Bund Deutscher Baumschulen“ und verpflichten sich, Pflanzen nach gewissen Qualitätsstandards zu produzieren. Hier kann man sicher sein, dass nur gesunde, kräftige, gut verzweigte Pflanzen mit gut ausgebildetem Wurzelwerk verkauft werden.
Heute werden die meisten Pflanzen im Pflanztopf, auch Container genannt, angeboten.
Der Vorteil ist, dass diese Pflanzen dass ganze Jahr über gepflanzt werden können, also auch im Sommer. Sie müssen nicht, wie Ballenpflanzen, erst aus der Erde geholt werden, sondern sie stehen pflanzfertig bereit. Lediglich im Preis macht sich dieser Komfort bemerkbar, denn er liegt deutlich höher. Wer viele Pflanzen benötigt, der sollte die günstigere Variante wählen.
Kosten Hecke anlegen
Die Preise für Heckenpflanzen gestalten sich je nach Pflanzenart, der gewählten Größe und der Verkaufsform, wie wurzelnackt oder mit Ballen, sehr unterschiedlich. Bei einer mittleren Größe von 100 – 125 cm kann man sich bei gängigen Pflanzenarten nach folgendem Durchschnittspreis richten:
Rotbuche (Fagus sylvatica): | ca. 2,20 € (ohne Ballen) ; Pflanzenbedarf / m: 4 Stck. |
Hainbuche (Carpinus betulus): | ca. 2,20 € (ohne Ballen ; Pflanzenbedarf / m: 4 Stck. |
Wintergrüner Liguster (Ligustrum vulgare „Atrovirens“): | ca. 2,00 € (ohne Ballen) ; Pflanzenbedarf / m: 4-5 Stck. |
Kirschlorbeer Herbergii (Prunus laurocerasus „Herbergii“): | ca. 9,00 € (Container) ; Pflanzenbedarf / m: 2 Stck. |
Gemeine Eibe (Taxus baccata): | ca. 35,00 € (mit Ballen) ;Pflanzenbedarf /m: 3-4 Stck. |
Lebensbaum „Brabant“ (Thuja occidentalis „Brabant“): | ca. 8,00 € (mit Ballen) ; Pflanzenbedarf /m: 3-4 Stck. |
Feldahorn (Acer campestre): | ca. 4,00 € (ohne Ballen) ; Pflanzenbedarf /m: 3-4 Stck. |
Bei Hecken aus Wild- und Blütengehölzen hängt es sehr stark davon ab, wie viel Platz im Garten vorhanden ist. Wildgehölze gehen oft sehr stark in die Breite und verzweigen sich. Wer richtig dichte und üppige Hecken liebt pflanzt ruhig 4 Pflanzen pro Meter. Ansonsten reichen je nach Pflanzenart 2 Pflanzen pro Meter.
Ab Herbst werden Wild- und Blütengehölze genau wie Heckenpflanzen als Wurzelware angeboten und liegen im Schnitt bei ca. 3,00 – 4,00 € pro Pflanze.