Fachwerkhaus sanieren

Fachwerk, Fachwerkhaus erneuern

Meist werden Fachwerkhäuser von dem Bauherrn selbst saniert, weil die Kosten für die Sanierung eines Fachwerkhauses durch entsprechend erfahrene Handwerker relativ hoch werden können. Dabei kommt es aber auch häufig zu "Kaputtsanierungen", besonders wenn das Knowhow oder das handwerkliche Können oder beides fehlen.

Möglichkeiten zum Ausfachen eines Fachwerkhauses

Einen großen Teil der Arbeit bei der Sanierung von Fachwerkhäusern nimmt das Ausfachen ein. Beim Ausfachen mit Lehm darf dieser nicht zu fett sein (optimal ist 10 % Tonanteil). Spannungsrisse verhindert man durch Zugabe von Stroh, das auf gut 5 cm Länge gehäckselt wurde. Aufgebracht wird der Lehm von unten nach oben.

Das Flechtwerk wird dabei von zwei Leuten mit dem Lehm beworfen, wobei ein Putzbrett das Herausfallen auf der anderen Seite verhindert. Zum Schluss wird mit der Hand nachgedrückt und nach der ersten Trocknung an Stellen, an denen der Lehm abgerutscht ist, nachgearbeitet. Für den Putz müssen dabei ca. 1,5 cm Raum bleiben.

Fachwerk ausfachen mit Steinen

Einfacher ist das Ausfachen mit Steinen. Die sollten vor der Verarbeitung gewässert und dann mit nicht zu feuchtem Mörtel eingesetzt werden, denn dadurch liegen die Steine vollfugig auf. Der Mörtel sollte nur einen geringen Zementanteil haben, damit die starren Steine und das lebende Holz des Fachwerks so besser arbeiten können.

Um das Herausfallen der Steine zu verhindern, gibt es heute auch spezielle Leichtziegel für das Ausfachen mit einer Nut, die ein dreieckiges Profil hat. Dies Profil greift in eine Dreiecksprofilleiste, die seitlich im Fach angebracht wurde.

Ausfachen mit Lehmbauplatten

Eine dritte Möglichkeit ist das Ausfachen mit Lehmbauplatten, die passend für das Fach geschnitten und mit Naturfasern wie Hanf oder Flachs ausgestopft werden. Für die Verbindung mit dem Ständerwerk bieten die Plattenhersteller Spezialspachtelmassen an. Abschließend werden die Lehmbauplatten am besten mit einem Lehmputz verputzt.

Kleinere Schäden am Holz des Fachwerkes kann man dabei ausstemmen oder heraussägen und Ersatzstücke von der gleichen Holzart einpassen. Bei altem Holz, das noch nicht von Schädlingen befallen ist, ist damit auch in Zukunft nicht zu rechnen. Deshalb kann man sich in der Regel einen chemischen Holzschutz mit seinen möglichen Gesundheitsgefährdungen sparen.

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