Schornstein einbauen, reparieren und reinigen
Schornstein
Der Schornstein ist in fast jedem Haus zu finden und ist äußerst wichtig für die Beheizung des Hauses. In der Regel wird der Schornstein senkrecht (von unten nach oben) verbaut. In Ausnahmefällen ist allerdings auch eine waagrechte Bauarbeit möglich. Eine leichte Steigung ist allerdings dennoch nötig, da der Rauch sich nicht dauerhaft seitlich bewegen kann.
In Bayern sagt man teilweise zum Schornstein auch Rauchfang. Dieser irreführende Begriff bezeichnet allerdings auch den Schornstein. Am häufigsten findet man übrigens den zwei- und dreischaligen Schornstein. Dabei unterscheidet man zwischen dem zweischaligen Schornstein, welcher aus einem Schacht mit Innenrohr besteht und dem dreischaligen Schornstein, welcher aus dem Mantelstein, der Dämmung und dem Innenrohr besteht. Alternativ gibt es noch einen dreischaligen Edelstahlschornsteine.
Zwar gibt es auch einschalige Schornsteine (aus Mineralien), doch sind diese eher unüblich im privaten Bereich. Im Rahmen der EnEV kann ein neuer Ofen übrigens so aufgebaut werden, dass die Zuluft von Außen angezogen wird und nicht mehr aus dem Raum selbst angezogen wird.
Schornstein einbauen (auch Außenschornstein)
Die Energiekosten steigen und steigen…. Und so entschließen sich immer mehr Hauseigentümer dazu, nachträglich einen Kamin, einen Kachelofen oder vielleicht sogar eine Holzheizung installieren zu lassen. Dies macht freilich den zusätzlichen Einbau eines Schornsteines innerhalb des Gebäudes unerlässlich.
Die Bauweise des neuen Schornsteins hängt in erster Linie davon ab, ob ein neuer Brennwertkessel, ein Ofen oder Kamin installiert werden soll. Im Übrigen spielt auch der Aspekt eine Rolle, wo jeweils die Heizleistung erfolgen soll, im unteren oder im oberen Bereich eines Gebäudes. Nach einem ausführlichen entsprechenden Beratungsgespräch mit dem Schornsteinfeger ist es erforderlich, die notwendigen bauspezifischen Genehmigungen einzuholen.
Trotz aller notwendiger Sorgfalt: ein wenig Flexibilität ist auch erlaubt
Im Hinblick auf die Materialauswahl eines Innenschornsteins ist die Auswahl groß. So hat der Hausbesitzer beispielsweise die „Qual der Wahl“ zwischen langlebigen Keramik- oder Edelstahlschornsteinen. Oder aber man zieht stattdessen den herkömmlichen Schamott oder Schornsteine mit robustem Kunststoff-Innenleben vor.
Weniger „flexibel“ ist man allerdings in Bezug auf die Wahl des Standortes. Der Schornsteinfeger weiß jedoch auch hier Rat, und kann kostengünstige Alternativen offerieren. Im Zuge dessen lassen sich die finanziellen Aufwendungen durchaus im „erträglichen Rahmen“ halten.
Risiken eindämmen – Sicherheit genießt oberste Priorität
Dass sowohl die Verkleidung, als auch der Sockel des neuen Schornsteins aus nicht brennbaren Materialien bestehen sollten, ist naheliegend. Die entsprechende Auswahl im Handel ist mittlerweile sehr groß. Warum sollte man da nicht auch praktischen Gründen auf spezielle Bausätze zurückgreifen? Eine Alternative, die es durchaus in sich hat, und die sich bei anspruchsvollen Häuslebauern einer wachsenden Beliebtheit erfreut.
Natürlich ist es keineswegs allein mit dem Bau des Schornsteins getan. Vielmehr ist umfangreiches Fachwissen gefragt, um späteren Problemen bzw. einer drohenden Brandgefahr aus dem Weg zu gehen. Egal, ob Außenschornstein oder Kamin: von der Verlegung des Fundamentes über die Installation des „Innenlebens“ bis hin zur Fertigstellung des Mauerwerkes kann selbst der kleinste Fehler mit verheerenden Folgen verbunden sein.
Soll der Schornstein aber trotzdem „in Eigenregie“ erbaut werden, ist fachmännische Hilfe erforderlich. Zum guten Schluss muss durch diesen darüber hinaus auch die Endprüfung bzw. die Bauabnahme durchgeführt werden.
Schornstein reparieren, abdichten
Wenn der Schornstein Beschädigungen aufweist, ist rasche Abhilfe gefragt. Zu den häufigsten Schäden kommt es beispielsweise durch Korrosionsvorgänge zwischen Heizkessel und seinen Verbindungsstücken. Aber auch eine zu geringe Inanspruchnahme des Schornsteins kann die Hauptursache für solche Schäden sein. Ein derartiges Problem ist unter anderem auch durch den regelmäßigen Einsatz einer Zentralheizung begründet. In der Regel kann man den bestehenden Mangel durch kräftiges, langes Heizen wieder in den Griff bekommen. Aber erst, wenn die Feuchtigkeit nach und nach verdunstet ist, wird auch ein „gesunder“ Trocknungsprozess im Inneren des Schornsteins erfolgen.
Leider bemerkt man aber vorhandene Schäden erst dann, wenn sie bereits größere Ausmaße angenommen haben. So zum Beispiel durch eine lästige Rauchbildung im Haus oder durch eine störende Geruchsbildung. Insbesondere feuchter Ruß, der durch das Steinmauerwerk hindurch dringt, ist ein untrügliches Indiz für vorhandene Schäden am bzw. im Schornstein.
Versottung – ein weit verbreitetes Übel
Wenn sich im Inneren des Schornsteins Kondensat bildet (Feuchtigkeit, die entsteht, wenn die so genannte Taupunkt-Temperatur unterschritten wird), geht dies oft mit einer so genannten Versottung einher. Auch die Entstehung bestimmter Säuren (zum Beispiel bei Unterschreiten des Säuretaupunktes beim Abgas) hat häufig eine Versottung zur Folge.
Die nachträgliche Anbringung einer zusätzlichen Außendämmschicht verhindert den Versottungsprozess. Sicherlich ist es möglich, eine solche Dämmschicht selbst anzubringen, aber diesbezüglich wird dennoch eine fachkundige Unterstützung angeraten.
Die unsachgemäße Überdachung des Schornsteins und die Folgen
Wenn Feuchtigkeit bzw. Regen in den Schornstein eindringen können, sollte die Überdachung des Schornsteins unbedingt erneuert werden. Gerade ältere Schornsteine sind ganz besonders feuchtigkeitsempfindlich. Schimmelbildung und die Entstehung von Rauch sowie eine damit einhergehende Geruchsbildung im Haus sind die Folge.
Auch ein Anstieg der Abgastemperatur ist ein damit verbundenes Risiko. Bevor es daran geht, den Schornstein abzudichten, müssen alle feuchten Stellen restlos entfernt werden. Erst danach gilt es, das Mauerwerk zu erneuern. Wesentlich ist gleichwohl, feuchtigkeitsunempfindliche Rohre im Schornstein zu installieren. Alternativ bietet sich freilich die Möglichkeit, eine nicht brennbare Dämmung (Stein- oder Mineralwolle) einzusetzen.
Schornstein reinigen
Lästige Geruchsbildung im Haus? Können die Schornsteinabgase nur schwerlich entweichen? Lagern sich im Inneren des Schornsteins übermäßig viele Verbrennungsrückstände ab? Dann ist Handlungsbedarf gefragt: eine Reinigung des Schornsteins ist spätestens jetzt unausweichlich. Denn nur dadurch kann der Schornstein vor größeren Schäden geschützt werden.
So muss schlimmstenfalls gar mit einem Schornsteinbrand gerechnet werden, denn durch unsaubere bzw. verstopfte Rohre entstehen hohe Temperaturen, denen selbst neuwertige Schornsteine nicht standhalten können. Sicherlich: moderne Schornsteine sind in der Regel wartungsfrei; lediglich die üblichen Reinigungsarbeiten durch den Schornsteinfeger müssen durchgeführt werden. Allerdings ist dies selbst bei hochwertigen Modellen nur dann der Fall, wenn stets das geeignete Heizmaterial verbrannt wurde.
„Zuviel des Guten“ kann auch schaden…
Wenn „nur“ Rußbelag vorhanden ist, nutzt man zur Reinigung eine spezielle Schornsteinbürste. Wer damit jedoch zu fest reibt, läuft Gefahr, die Oberfläche des Innenrohres zu zerkratzen. Auf diese Weise würde diese aufgeraut und böte somit künftig noch mehr Platz für Schmutz und Dreck. Es empfiehlt sich dementsprechend, eine möglichst weiche (Kunststoff-)Bürste zu nutzen, die höchstens einen Zentimeter größer ist, als der Innendurchmesser des zu reinigenden Schornsteins.
Oft macht die zusätzliche Verwendung eines Fettlösemittels Sinn. Je besser die Flecken im Rohr entfernt werden, desto geringer ist die Gefahr einer Rauchbildung unmittelbar nach dem Wiederanheizen des Schornsteins. Denn Fakt ist, dass sich etwaige Rückstände entzünden und verdampfen können, was die Entstehung von schwarzem Rauch zur Folge hätte.
Hartnäckige Beläge erfordern „härtere“ Maßnahmen
Mitunter kommt es vor, dass sich feucht-klebrige Ablagerungen im Schornstein bilden. Dies ist meist nach dem Verbrennen von Plastik oder ähnlichen Stoffen die Folge. deshalb heißt es nach dem Auskehren, unbedingt ein stabiles, feuchtes Hilfsmittel zu verwenden, um damit die festsitzenden Beläge nachhaltig und gründlich zu entfernen. Fachleute raten, hierfür einen Handfeger zu verwenden, welcher mit einem nassen, weichen Tuch umwickelt wird.
Zwar ist der nun folgende Reinigungsaufwand sehr zeitintensiv, aber er lohnt sich. Gerade hier ist eine rückstandslose Entfernung der Ablagerungen empfehlenswert, um die Entstehung von Qualm zu verhindern.