Baumangel und Planungsmangel

Was ist ein Planungsmangel?

Bei Bauschäden im Bauwesen wird grundsätzlich zwischen Baumängeln und Planungsmängeln unterschieden. Hierbei gibt es nämlich entscheidende Unterschiede. Bei einem Planungsmangel handelt es sich um einen Fehler des Architekten, der bei der Planung, Koordination oder überwachung des Baus unterlaufen ist.

Dabei handelt es sich beispielsweise um falsch angeordnete Leitungen, Dachschrägen oder Wände, die sich im Nachhinein als negativer Faktor herausstellen, da dadurch Folgeschäden entstehen. Auch Fehlplanungen bei der Isolierung oder vergessene Sicherheitsmaßnahmen zur Abweisung vor Regen oder zum Schutz vor Blitzschlag können als Planungsmangel bezeichnet werden.

Typische Planungsmängel

Planungsmängel beim Hausbau können in unterschiedlicher Form auftreten. Dabei sind auch zahlreiche Faktoren zu beachten, wenn man diese Fehler bei der Planung vermeiden möchte. Ein kleinerer Planungsfehler, der sich vor allem aber auf die Heizkosten auswirken kann, betrifft die Ausrichtung des Hauses. Denn, wenn das Haus in der entsprechenden Himmelsrichtung ausgerichtet wird, können Heizkosten gespart werden.

Zudem werden auch die unteren Schichten der Außenwände mit einer zu geringen Isolierung versehen. Somit bieten sie keinen ausreichenden Wärmeschutz. Außerdem können sich falsch gewählte Steine in den unteren Wandschichten mit wasser voll saugen. Generell werden häufig auch Heizgeräte eingeplant, die für den jeweiligen Haustyp eigentlich nicht als optimale Lösung angesehen werden können.

Häufig handelt es sich bei den Planungsmängeln um Kleinigkeiten bzw. auch um Kleinteile, die bei der Planung einer Immobilie vergessen werden. So kann es vorkommen, dass Fugenbänder nicht mit eingeplant werden oder Fensterdichtungen vergessen werden. Ebenso gilt ein fehlender oder nicht ausreichend geplanter Grundwasserschutz als häufiger Planungsmangel.

Was ist ein Baumangel?

Unter einem Baumangel versteht man wiederum einen Fehler, der bereits während des Baus vorgefallen ist, aber nicht in dieser Form eingeplant war. Der Fehler unterläuft somit nicht in der Planungsphase durch den Architekten, sondern während des Baus durch die ausführende Baufirma.

Hierbei handelt es sich in der Regel um Baumängel, bei denen gegen allseits gültige Bauvorschriften bzw. Regeln im Bauwesen verstoßen wurde. Beispielsweise unsichere Leitungsverlegung oder minderwertige Betonmischungen.

Typische Baumängel

Zahlreiche Fehler werden nicht in der Planungsphase durch den Architekten, sondern erst in der Bauausführung durch die Baufirma gemacht, die zu erheblichen Baumängeln führen können.

Ein häufiger Baumangel ist dabei beispielsweise durch wasserrohrbruch gegeben. Dabei werden entweder bereits beschädigte wasserrohre verwendet oder aber unsachgemäß angeschlossen bzw. eingebaut, sodass das wasserrohr beim Betrieb ein Leck erhält, wodurch wiederum wasser in die Wände gelangen kann. In weiterer Folge kommt es zur Durchnässung der Wände und zu Schimmelbefall.

Häufig wird auch eine nicht ausreichende Wärmeisolierung angebracht, sodass die wasserrohre auch einfrieren können und anschließend bersten. Oftmals wird aber auch durch ungeschulte oder aber auch ungenaue Mitarbeiter einfach auf wichtige Regeln der Bautechnik vergessen bzw. verzichtet.

In vielen Fällen werden auch Anschlüsse mangelhaft angebracht, sodass es an den Verbindungsstellen zu wasseraustritt kommt oder aber auch Elektroinstallationen gefährdet sind und Feuergefahr besteht. Nicht selten fehlen auch wichtige Abdichtungen einfach. Auch, wenn schadstoffbelastete Materialien beim Bau verwendet werden, gilt dies als Baumangel.

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